Jesus ist immer bei uns

Prädikant Ulrich Hörner
Bildrechte Ulrich Hörner

Am vergangenen Sonntag, den 4. Sonntag vor der Passionszeit, hielt Ulrich Hörner einen Gottesdienst mit  Abendmahl in der Christuskirche Viechtach. Der seit dreieinhalb Jahren pensionierte Mathematik-, Physik-, und Informatiklehrer am Benedikt-Stattler-Gymnasium in Bad Kötzting ist seit 25 Jahren Prädikant. Er und seine Frau Ilka sind Mitglied vom Posaunenchor in Viechtach, wobei Ulrich Hörner Tenorhorn spielt. Außerdem ist er im Kirchenvorstand und singt mit beim ökumenischen Kirchenchor in Bad Kötzting.

Von Dorothea Stuffer.

"Jesus ist immer bei uns", leitete der Prädikant den Gottesdienst ein. Unter diesem Thema standen auch die Psalmlesung und die Predigt. So wie die Jünger Jesu immer bei Jesus gewesen seien, sei das auch für uns heute noch. "Wir stehen auf festem Boden und auf sicherem Terrain. Durch Gottes Wort können wir uns stets in Dankbarkeit seiner Nähe und Liebe vergewissern. Aber dann hören wir, wie es den Jüngern im 4. Kapitel des Markusevangeliums ging...."

 Die Jünger verweilten mit Jesus am sicheren Ufer des Sees. Vergleichbar mit unserer Situation sei dieses Ufer ein vertrauter Ort, den wir lieb gewonnen haben. Nun schlägt Jesus vor, über den See ans andere Ufer  zu fahren. Im übertragenen Sinne bedeute das für uns, den Ort gewohnter Sicherheit zurück zu lassen und sich auf neue Gegebenheiten, andere Erfahrungen und Herausforderungen einzulassen. Ulrich Hörner verwies darauf, welch wunderbares Bild diese Begebenheit aus dem Markusevangelium für unser Leben sei: Mit Jesus unterwegs zu sein heiße immer wieder auch Altbekanntes zurück zu lassen, große und kleine Aufbrüche zu wagen, wie beispielsweise ein Umzug, ein Schulwechsel der Kinder, eine neue Situation am Arbeitsplatz. Jeder möge hier selbst verschiedene Beispiele in seinem Leben finden. Zunächst habe man dabei ein festes Ziel im Blick, man habe eine klare Vorstellung vor Augen.

Dann aber komme - wie hier im Markusevangelium - Sturm auf. "Ein ausgewachsener Sturm! Die Wellen schlagen hoch, das Ufer wird unsichtbar! Die Jünger befinden sich nun in einer Art  Zwischenraum, sie sind weder am alten, noch am neuen Ufer!" Das seien Erfahrungen von existenzieller Bedrohung. Das Lebens-Boot scheine unterzugehen. "In Zwischenräumen zu leben,  das kennt wohl ein jeder von uns und wir fragen, wie um alles in der Welt konnte ich solch eine  Entscheidung treffen? Wie die Jünger fragen wir nach Jesus, doch wir erleben Jesus als abwesend, als verborgen, denn er schläft im Boot und wir fragen wie die Jünger: Kümmert es dich  nicht, dass wir hier umkommen?" All die schönen Worte vom Reich Gottes, die Sicherheiten die wir am alten Ufer hatten, seien nun wie weggespült. Jesus aber lasse sich wecken. Hin zu einer aktiven Beziehung, die vorher nur passiv war. "Mehr braucht's nicht, um die Angst in die Schranken zu weisen, als das Versprechen von Jesus: Ich bin da. Jesus ist immer an unserer Seite. Darauf können wir uns verlassen. Welch eine Verheißung!" 


Der feierliche Abendmahls-Gottesdienst wurde von unterstreichenden Liedern begleitet. Die Orgel spielte Paula Kucerova.

Anmerkung: Die Predigt  war eine frei vorgetragene Lesepredigt, Verfasserin ist Pfarrerin Meike Hirschfelder, Heilsbron